
SV St. Stephan unterzeichnet Kooperationsvertrag mit Eintracht Frankfurt
Junge Talente an Leistungsfußball heranführen
Text von Gudrun Hausl
Seit 2008 kooperiert der Bundesligist Eintracht Frankfurt in der Nachwuchsarbeit mit verschiedenen Vereinen aus der Region. Dabei wird auf einen engen Austausch untereinander Wert gelegt, um die bestmögliche Sichtung und Förderung von jungen Talenten gewährleisten zu können. Seit 5. Juni reiht sich auch der SV St. Stephan als achter Verein in den Pool der Kooperationsvereine des Frankfurter Klubs ein und wird damit zum wichtigen Bestandteil der Ausbildung junger Talente für den Leistungsbereich. „Kooperationen mit anderen Vereinen bilden das Herzstück der Nachwuchsarbeit und Talentförderung. Mit dem SV St. Stephan Griesheim erweitert sich das Eintracht-Netzwerk um einen vielversprechenden Partner“, heißt es in einer entsprechenden Presserklärung des Bundesligisten.
Mit rund 800 Mitgliedern in der Fußballabteilung zähle der SVS zu den mannschaftsstärksten Vereinen im Fußballkreis Darmstadt und könne vor allem im Kinderfußball in den letzten Jahren einen großen Zuwachs verzeichnen. Rund 400 aktive Kinder und Jugendliche spielen aktuell in insgesamt 19 Mannschaften, 17 davon im aktiven Spielbetrieb. Kernelement der Nachwuchsarbeit sei es, Spieler in jungen Jahren auszubilden und bis in den aktiven Bereich zu führen. Der Verein biete mit seinen zahlreichen Angeboten sogar den Kleinsten im Alter von vier Jahren die Möglichkeit, ihre ersten Schritte im Fußball zu gehen. Dass die Erste Mannschaft der Herren aus vielen Eigengewächsen besteht, mache deutlich, dass Griesheims Umsetzung der Talentförderung funktioniere. Neben der sportlichen Qualifizierung der Trainer und Ehrenamtlichen lege der SV St. Stephan Griesheim darüber hinaus besonderen Wert auf die menschliche Eignung: Durch ein starkes Miteinander soll sowohl Leistungs- als auch Breitensport gefördert und möglichst vielen Jugendlichen eine sportliche Perspektive geboten werden. Dass diese Art der Talentförderung funktioniere, zeigte sich unlängst auch im Frauenfußball: Rosa Rückert wechselte nach zwei Jahren in Griesheim zu den U17-Juniorinnen an den Riederwald und kommt als Nationalspielerin der U19 zum Einsatz. Auch Katja Bornschein, die 1990 das erste Tor der Frauen-Bundesliga schoss und mit der Nationalmannschaft sogar Europameisterin, Deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin wurde, machte beim SV St. Stephan Griesheim ihre ersten fußballerischen Schritte.
Tobias Ronsdorf, zuständig für die Koordination der Kooperationsvereine von Eintracht Frankfurt, sieht im Griesheimer Verein eine wertvolle Möglichkeit, junge Talente aus dem südhessischen Raum frühzeitig zu erreichen und an den Leistungsfußball heranzuführen. „Wir sind überzeugt, dass genau dieser Verein der Talentmagnet für Trainer und Spieler im Raum Darmstadt sein wird, mit dem wir in den kommenden Jahren zusammenarbeiten wollen“, erklärt er bei der Vertragsunterzeichnung. Neben dem fußballerischen Mehrwert erkennt Tobias Ronsdorf außerdem den Wert der persönlichen und kontinuierlichen Vereinsarbeit beim SVS. „Die Ansprechpartner sind allesamt seit vielen Jahren im Verein und vermitteln damit den Eindruck von Kontinuität“, lobt er.
Die Griesheimer verstehen die Kooperation mit Eintracht Frankfurt nicht nur als große Ehre, sondern auch als Verpflichtung, ihre Arbeit weiter konsequent zu verfolgen und sich zukünftig weiterzuentwickeln. Von dem Bundesligisten will die SVS-Jugendabteilung in Sachen Trainingsphilosophie und Konzeptumsetzung lernen, um den Kinderfußball weiter zu verbessern, verrät Jugendleiter Torsten Schrader. „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg zu einer besseren Ausbildung der Kinder ist, und wollen unseren Trainern in diesem Bereich die Möglichkeit bieten, viel von den Konzepten der Eintracht und von den Kooperationstrainern vor Ort zu lernen“, verdeutlicht er.
Die Kooperation von Eintracht Frankfurt und dem SV St. Stephan Griesheim ist ein weiterer wichtiger Schritt im Aufbau eines Talentnetzwerkes, das jungen Nachwuchsspielern den Schritt in den Leistungsbereich ermöglicht. Verbunden durch die Leidenschaft des Fußballs, versprechen sich beide Vereine eine tolle Zusammenarbeit. Torsten Schrader freut sich: „Man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier eine Partnerschaft auf Augenhöhe gesucht wird, auch wenn die strukturellen und sportlichen Voraussetzungen auf ganz anderen Ebenen sind.“
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